Die Innsbrucker Zukunftswerkstatt der Jesuiten bietet Menschen seit 2020 einen Ort zur Einkehr, der helfen soll, auf die eigene Berufung zu blicken und das Leben neu auszurichten.
„Wir sind ein Ort der Berufungsfindung für junge Menschen, um sich neu orientieren und eine bewusste Auszeit nehmen zu können“: So beschreibt Zukunftswerkstatt-Leiter P. Felix Schaich die 2020 gegründete Einrichtung. Gemeinsam mit Sr. Nathanja Maria und einigen Referentinnen und Referenten kümmert sich der studierte Theologe und Philosoph, der 2010 zum Priester geweiht wurde, um das religiös-spirituelle Wohlbefinden der Gäste. „Besonders Menschen zwischen 18 und 30 Jahren sind in einer Lebensphase der Entscheidungssituationen. Wir unterstützen Menschen bei der Suche nach Ihrem Ort und der Berufungsfindung“, beschreibt P. Felix.
Das Angebot der Zukunftswerkstatt umfasst persönliche Begegnungen, gemeinsame Gebete, Exerzitien mit geistlicher Begleitung oder impulsgebende Events. „Bei Übergängen im Leben und um den Mut für lebensweisende Entscheidungen zu finden, helfen Gespräche und das richtige Einfühlungsvermögen. Wir unterstützen dabei, das Gegenwärtige in einem spirituellen Umfeld neu zu ordnen und der eigenen Sehnsucht nachzugehen“, sagt P. Felix. Ausflüge, etwa in die Tiroler Berglandschaft, stärken zudem die Gemeinschaft. "Spiritualität und Natur sind eng verbunden. Berge und Tälern prägen die Umgebung, so wie Höhen und Tiefen das Leben. Wichtig ist es, den Mut zum Aufstieg zu finden“, sagt P. Felix.
Wohnen und Sinnsuche
Eine Auszeit nehmen, sich neu orientieren – die Zukunftswerkstatt bietet dafür Wohnmöglichkeiten. „Bei uns kann man wenige Tage, mehrere Wochen oder bis zu einem Jahr mitleben. Die morgendliche Schriftmeditation, das gemeinsames Frühstück oder Abendgebet stärken die Gemeinschaft und geben Struktur“, so P. Felix. Unter dem Slogan „Work & Spirit“ biete die Zukunftswerkstatt außerdem die Möglichkeit, bei Prüfungsvorbereitungen oder dem Schreiben einer Abschlussarbeit einen ruhigen Ort zum temporären Wohnen mit spiritueller Begleitung zu finden.
Seit der Gründung hat sich durch das große Engagement ein familiäres Klima entwickelt. Selbstreflexion, hilfreiche Erfahrungen teilen und einander beim individuellen Weg unterstützen seien wichtige Eckpfeiler der Berufungsfindung. "Wir sind wie eine Familie, in der offen Fragen zum Leben und zum Glauben gestellt werden können. Unsere Aufgabe ist es dabei, die Ressourcen des Einzelnen mit ihnen zu entdecken und dem Menschen das Vertrauen in sich und den Mut zu Entscheidungen mitzugeben", erklärt P. Felix.
Überfluss an Freiheit
Heute gäbe es eine Fülle an Möglichkeiten, die jungen Menschen offenstehen. Hinzu kommen Erwartungshaltungen von Freunden oder Familie. Flexibel zu sein sei heutzutage oft gewünscht, aber vor lauter Möglichkeiten sehen viele den Weg nicht mehr. Zuversicht und Hoffnung gegen die Angst vor dem Scheitern zu geben, sind wichtig. Zu zeigen, dass es ok ist, Fehler zu machen, um daraus zu lernen, ebenso. Es sind Rüstzeuge für die Zukunft“, betont P. Felix. Die Zukunftswerkstatt: ein Ruheort der Hoffnung, des Glaubens und der Selbstfindung in einer Welt voller Möglichkeiten. „Wer nicht weiß, wohin, ist damit nicht allein. Jeder Mensch hat seinen Weg und jede Freiheit ihre Verantwortung. Einen Ort der Ruhe zu bieten, um auf das Wesentliche blicken und den Mut für Entscheidungen fassen zu können, ist unser Auftrag."
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