Bergpfarrer sorgt für Aha-Erlebnisse

 

 

 

P. Peter Rinderer baut Brücken zu den Lebensrealitäten der Menschen, mit denen er zu tun hat, insbesondere zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen – als Direktor des Don Bosco-Schülerheims in Fulpmes, als Religionslehrer, als Priester, als Jugendseelsorger der Diözese Innsbruck und als „Bergpfarrer“. In der neuen Folge des Podcasts „Orden on air“ gibt der Salesianer Don Boscos Einblick in seine Arbeit, erklärt, wie er Jugendpastoral mit Sport verbindet und spricht über die Faszination der Bergwelt.

 

 

„Genial, überwältigend, beeindruckend“ – so beschreibt P. Peter Rinderer seine Reise zum Jubiläum der Jugend in Rom. Neun Tage lang ist er Ende Juli 2025 mit 18 Jugendlichen rund 800 Kilometer vom Brenner bis nach Rom geradelt, um dort am großen Jugendtreffen im Heiligen Jahr teilzunehmen. „Wir sind da echt zusammengewachsen, weil wir auf dem Weg doch gemeinsam viel gemeistert haben. Wunderbar war dann das Ankommen am Petersplatz und dann dort beim Jugendtreffen dabei zu sein und das Abendgebet und die Messe mit Papst Leo gemeinsam zu feiern und ganz, ganz vielen anderen jungen Menschen aus der ganzen Welt“, erzählt er.

 

Dass er dabei viel Zeit mit jungen Menschen verbracht hat, ist keine Ausnahme: Als Direktor des Schülerheims in Fulpmes im Tiroler Stubaital, Religionslehrer und Diözesanjugendseelsorger ist er beinahe immer von jungen Menschen umgeben: „Die Jugend ist so eine wichtige Phase, in der man eigenständig wird, sich das eigene Leben aufbaut. Da Wegbegleiter zu sein, Chancen und Möglichkeiten zu geben, ist etwas Wunderbares.“ Weil er davon überzeugt ist, dass man mit dem, was man selbst gerne tut, „am leichtesten andere begeistern“ kann, verbindet der gebürtige Vorarlberger Jugendpastoral auch gerne mit Sport.

 

Begeisterter Sportler

„Glaube muss immer mitten im Leben und nichts Abgehobenes sein. Und dann christlichen Glauben und Sport zu verbinden, ist für mich etwas ganz Naheliegendes, weil mich Sport immer angesprochen hat. Fußball, Skifahren, Tischtennis, Radfahren, Bergsteigen, Schwimmen – ich mache irgendwie alles gerne“, erklärt P. Peter. Ob das ein Tischtennis- oder Fußballmatch im Schülerheim oder besondere Abenteuer wie die Radreise nach Rom sind – wichtig sind ihm Begegnungen auf Augenhöhe, Vertrauen und das gemeinsame Unterwegssein. „Das fängt damit an, dass man gemeinsam lacht, dass man gemeinsam über die Fußballergebnisse fachsimpelt oder dass man gemeinsam eine Bergtour macht. Aus dem heraus wächst Vertrauen und da wächst vieles mehr“, ist der Salesianer Don Boscos überzeugt.

 

Doch nicht nur in der Jugendpastoral haben Sport und Natur einen wichtigen Stellenwert im Leben des Ordensmannes. 2021 hat er gemeinsam mit Anselm Becker, Priester in der Erzdiözese Wien, und Gabriel Steiner, Priester in der Diözese Feldkirch, die Initiative „Bergpfarrer“ ins Leben gerufen. Auf dem Instagram-Kanal @bergpfarrer sind geistliche Videoimpulse und Gebete zu finden, außerdem gibt es Tourentipps, inspirierende Zitate und Hinweise auf Berggottesdienste. „Wir versuchen da eine Brücke zu schlagen zwischen dem Sein in der Natur, zwischen einer Bergtour und dem Leben und dem Glauben insgesamt“, erklärt P. Peter.

 

Gottesdienste inmitten der Natur

Der Kanal zählt mittlerweile mehr als 15.000 Follower, bekannt wurde er einem größeren Publikum im August 2024, als ein Video über das erneuerte Gipfelkreuz am Glatthorn, dem höchsten Gipfel des Bregenzerwaldgebirges, viral ging. „Das kann man nicht planen, das hat sich so ergeben. Wir sind mit Begeisterung dabei und versuchen immer neue Ideen einzubringen“, sagt er. Die Initiative besteht allerdings nicht nur online, in den Sommermonaten finden auch regelmäßig Berggottesdienste statt. Für P. Peter ist es etwas ganz Besonderes, „in der Natur, in der Schöpfung Gottes zu feiern“. Er erinnert sich beispielsweise an einen Gottesdienst im Juli 2025 am Seefelder Joch in Tirol, an dem mehr als 100 Personen teilnahmen, die davon über verschiedene Kanäle erfahren hatten.

 

In solchen Momenten ist für ihn die Natur schon Predigt genug: „Ich muss da gar nicht mehr viel zusätzlich sagen – wir leben in so einer wunderbaren Natur und das einfach zu erleben und dazu ein paar schöne Klänge von der Bläsergruppe zu haben, das macht schon was. Da oben gemeinsam das Vaterunser zu beten, diese Gemeinschaft zu spüren und einen guten Gedanken mitzugeben, einfach diesen Dank da hineinzulegen von allen Menschen, die da sind.“

 

„Es gibt immer wieder Aha-Erlebnisse“

Sowohl in der Initiative „Bergpfarrer“ als auch in seinen vielfältigen anderen Tätigkeiten sieht P. Peter die Chance, mehr Menschen zu erreichen und ein offeneres und moderneres Bild von Kirche zu vermitteln. Das kann bei einer Bergtour, bei anderen sportlichen Aktivitäten, beim Lernen mit Jugendlichen oder als Priester bei Taufen oder Hochzeiten sein: „Einfach den Leuten zu spüren geben, ja, ich als Priester, als Ordensmann, bin auch ein ganz normaler Mensch – dann gibt es immer wieder Aha-Erlebnisse. Wenn es solche Aha-Erlebnisse gibt und so ein neues Interesse an Glaube, an Gebet entsteht, dann freut mich das.“

 


 

Orden on air“ – der Podcast der Ordensgemeinschaften Österreich

20220302_icon_orden_on_air_200px.pngDas Medienbüro hat im März 2022 mit dem Podcast „Orden on air“ einen neuen Medienkanal der Ordensgemeinschaften Österreich ins Leben gerufen. Und der Name ist Programm: Der Podcast der Ordensgemeinschaften Österreich holt Ordensfrauen und -männer vor den Vorhang und – im wahrsten Sinne des Wortes – vor das Mikrofon. Ziel ist es, interessante Persönlichkeiten und besondere Talente vorzustellen sowie das Engagement von Ordensleuten in den vielfältigen Bereichen des Lebens zu zeigen. Der Podcast der Ordensgemeinschaften Österreich ist auf allen größeren Audioplattformen zu finden.

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