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Presse

Priesterweihen am 29. Juni

„Gott qualifiziert die Berufenen!“

 

Rund um das Hochfest Peter und Paul am 29. Juni finden in Österreich wieder zahlreiche Priesterweihen statt. Das erste Jahr der Priesterausbildung, das sogenannte Propädeutikum, wurde heuer erstmals in integrierter Form durchgeführt. Die Bilanz dazu fällt positiv aus, das neue Einführungsmodell findet im Herbst seine Fortsetzung.

 

Wien, 01.06.2021. In den kommenden Wochen kann sich Österreichs Kirche über Neupriester aus den diözesanen Priesterseminaren und aus Ordensgemeinschaften sowie über neu geweihte ständige Diakone freuen. Mussten noch im Vorjahr beinahe alle Weihen, die traditionsweise rund um das Hochfest Peter und Paul am 29. Juni gefeiert werden, auf den Herbst verschoben werden, rechnet man heuer, die Weiheliturgien zu den geplanten Terminen feiern zu können.

 

Referatsbischof Hansjörg Hofer: „Gott qualifiziert die Berufenen!“

Ermutigende Worte für Menschen auf dem Weg zu einem geistlichen Beruf findet der Salzburger Weihbischof Hansjörg Hofer, Referatsbischof für Berufungspastoral und das Canisiuswerk: „Gott beruft Menschen, Menschen, wie dich und mich, Menschen mit Fehlern, Ecken und Kanten. Schauen wir nur auf die Apostel! Mit anderen Worten: Gott beruft nicht die Genies oder besonders Qualifizierten, sondern er qualifiziert die Berufenen! Warum er wen beruft, das weiß nur ER. Schon der Apostel Paulus sagt: ,Das Schwache in der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen, damit sich niemand rühmen kann vor Gott‘ (vgl. 1 Kor 1,26-29)! Den Erfolg schenkt Gott, wir sind seine Werkzeuge!“

 

Priester- und Diakonenweihen

Diakonenweihe von fr. Vinzenz Schager OSB durch Bischof Wilhelm Krautwaschl am 21. März 2021 im Stift Admont. Seine Priesterweihe ist für 4. Juli geplant.

 

Am 13. Juni legt Kardinal Christoph Schönborn in der Wiener Pfarre Breitenfurt Michael Klinger die Hände auf, um ihn zum ständigen Diakon zu weihen. Am 19. Juni wird ebenfalls Kardinal Schönborn vier Weihekandidaten aus dem Wiener Priesterseminar, zwei Kandidaten aus dem Diözesanen Missionskolleg Redemptoris Mater sowie einen Lazaristen im Wiener Stephansdom zu Priestern weihen. Am Hochfest Peter und Paul, dem 29. Juni, stehen Erzbischof Lackner der Priesterweihe von Rupert Santner, Initiator des Vocation Music Awards, aus dem Salzburger Priesterseminar, und der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics einer Diakonen- und Priesterweihe im Martinsdom vor.

 

Für die Ordensgemeinschaften empfangen der Franziskaner Emmanuel Maria Fitz OFM am 11. Juni in der Grazer Franziskanerkirche, P. Gregor Schwabegger OCist, P. Aloysius Vu und P. Savio  Ngo am 19. Juni in der Basilika des Zisterzienserstiftes Stams und am 4. Juli P. Vinzenz Schager OSB, der am 21. März zum Diakon geweiht worden ist, im Stift Admont die Priesterweihe. Einem besonderen Fest blickt die Benediktinerabtei Seckau am 10. Juli entgegen: Bischof Wilhelm Krautwaschl wird Frater Benedikt Legat OSB die Diakonen- und P. Serafim Fragner OSB die Priesterweihe spenden. Am 11. Juli empfangen Zisterziensermönch Stephan Daniel Eberhardt des Stiftes Schlierbach durch den Linzer Bischof Manfred Scheuer und Benediktinerpater Severin Großerohde des Stiftes Lambach durch den Paderborner Weihbischof Dominicus Meyer die Priesterweihe. Im Herbst schließlich ist für 3. Oktober die Priesterweihe  des Augustiner Chorherrn Jakobus Wendland im Stift Herzogenburg geplant. 

 

Bereits am 21. März und am Weltgebetstag für geistliche Berufungen, dem 25. April, wurden von Erzbischof Franz Lackner wie von Bischof Wilhelm Krautwaschl jeweils sieben Kandidaten zu ständigen Diakonen geweiht. Sie wirken großteils ehrenamtlich in ihren Heimatpfarren sowie Seelsorgeräumen. Am 17. April weihte Weihbischof Franz Scharl vier Priesteramtskandidaten aus dem Wiener Priesterseminar sowie drei Kandidaten aus dem Kolleg Redemptoris Mater in der Wiener Canisiuskirche zu Diakonen. Aus den Ordensgemeinschaften empfingen die Priesterweihe heuer bereits der Prämonstratenser Chorherr Herbert Bradler o.praem. aus dem Stift Geras durch Bischof em. Ludwig Schwarz am 5. April, der der Gemeinschaft Servi Jesu et Mariae in Blindenmarkt angehörende P. Stephan Waxenberger SJM durch Erzbischof Georg Gänswein am 7. Mai in der Wallfahrtskirche Altötting sowie der Heiligkreuzer Zisterziensermönch P. Sebaldus Mair OCist durch Kurienkardinal Kurt Koch am 15. Mai.

 

Bilanz des neuen Modells des Einführungsjahres

Der Propädeutikumsjahrgang 2020/2021 mit dem organisatorischen Leiter Regens Michael Münzner (4. v. l.), Spiritual Johann Karner (re) und Irene Blascke, Studienpräfektin Propädeutikum/Priesterseminar Salzburg

 

Am 19. Mai schlossen acht Priesterseminaristen ihr erstes Jahr der Priesterausbildung gemeinsam in Linz ab. Bei dem erstmals umgesetzten Modell des integrierten propädeutischen Jahres absolvierten die neu eingetretenen Seminaristen kein gemeinsames Kursjahr in Linz. „Stattdessen waren die Seminaristen in ihrem ersten Ausbildungsjahr in ihren Heimatseminaren, wo sie ein Programm mit speziellen propädeutischen Elementen hatten und in besonderer Weise begleitet wurden. Ergänzend dazu gab es im Linzer Priesterseminar mehrtägige gemeinsame propädeutische Ausbildungsmodule, wie eine Auseinandersetzung mit dem Glaubensbekenntnis, der christlichen Berufung und Persönlichkeitsbildung, der zölibatären Lebenskultur, der Spiritualität der Bibel und Formen der Kommunikation. Coronabedingt mussten einige dieser Kurse online stattfinden, was aber sehr gut gelungen ist. Spiritual Johann Karner begleitete die Propädeutiker im Februar in mehrtägigen ignatianischen Einzelexerzitien“, so Michael Münzner, operativer Leiter des Propädeutikums.

 

Vorteile, Adaptierungen

Ein Vorteil dieser Form des propädeutischen Jahres sei vor allem die Flexibilität. Da jene, die sich für die Ausbildung zum Priester interessieren, sehr unterschiedliche religiöse Vorprägungen und Bildungsvoraussetzungen hätten, müssten individuelle Bildungswege für die Seminaristen geplant werden. Dies sei nun durch eine gezieltere Schwerpunktsetzung möglich, so Münzner. Im kommenden Studienjahr werde man nach diesem Modell weiterarbeiten, wenn auch mit einigen Adaptierungen. So sollen das Kursprogramm in Linz um den Kurs „Kommt und seht – Einführung ins geistliche Leben“ zu Beginn des Studienjahres und im zweiten Semester durch eine Bibelschule, die neben gemeinsamen Kursen zur spirituellen Bibelkunde auch einen Bibellesetag pro Woche mit Videokonferenzen zum Austausch vorsieht, ergänzt werden.

 

Auch Regens Thorsten Schreiber, derzeitiger Vorsitzender der Österreichischen Regentenkonferenz, zieht eine positive Bilanz: „Das integrierte propädeutische Jahr bietet mehr Alternativen, mehr Flexibilität. Die rasche Eingewöhnung ins Heimatseminar, aber auch der Kontakt zu Seminaristen aus anderen Diözesen sowie Ordensleuten sind begrüßenswerte Faktoren. Auch können jene, die bereits vor ihrem Eintritt ein Theologiestudium begonnen haben, nach dem neuen Modell weiterstudieren, es kommt zu keiner Studienunterbrechung. Und die Blockkurse in Linz sind für Direkteinsteiger möglich. Sie sind auch Teil des Ausbildungsprogramms der Ordensgemeinschaften“, so Schreiber.

 

Berufung klären

Münzner sieht aber auch Herausforderungen im neuen Propädeutikumsmodell: So seien viele Ausbildungs- und Entwicklungsschritte in der Vergangenheit durch die Formung in der Gruppe erzielt worden und manche Elemente könnten so nun nicht mehr stattfinden, etwa die Bibelschule mit einem mehrwöchigen Israelaufenthalt, der nicht nur für die Auseinandersetzung mit der Bibel enorm wichtig, sondern auch gruppendynamisch wertvoll gewesen sei.

 

Insgesamt sieht Münzner im propädeutischen Jahr einen für den gesamten Ausbildungsweg wichtigen Baustein in der Priesterausbildung. Es sei unverzichtbar, sich mit der eigenen Lebensgeschichte auseinanderzusetzen, die Berufung zu klären, in ein geistliches Leben hineinzuwachsen oder dieses zu vertiefen, sich in neuen Lebensumfeldern, etwa einem Sozialpraktikum, zu erleben und nicht zuletzt auch neue kirchliche Wirklichkeiten – als z. B. die aus der Heimatpfarre gewohnten – kennenzulernen, so Münzners Resümee.

 

Derzeit absolvieren 102 Seminaristen ihre Ausbildung in Österreichs diözesanen Priesterseminaren. Hinzu kommen die in den Ordensgemeinschaften ausgebildeten zukünftigen Ordenspriester sowie 35 im überdiözesanen Seminar Leopoldinum in Heiligenkreuz studierende Seminaristen.

 

Propädeutikum 2021/2022

Anmeldung: Aus organisatorischen Gründen werden alle Interessenten für die Priesterausbildung gebeten, sich bis zum 24. Juni in den jeweiligen diözesanen Priesterseminaren zu melden.

Kontaktdaten der diözesanen Priesterseminare

Einführungstage: Die gemeinsamen Einführungstage zum Auftakt des Propädeutikums finden von 6. bis 9. September 2021 in Linz statt.

Operativer Leiter: Die operative Leitung des Propädeutikums der Priesterausbildung übernimmt auch im kommenden Studienjahr Mag. Michael Münzner, Regens des Priesterseminars der Diözese Linz.

 

Rückfragehinweis:

Mag. Maria Fibich, +43 51611-1503, maria.fibich@canisius.at; Mehr: canisius.at/berufung

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