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»Ja, es braucht die Priester!«
In seiner Predigt im Linzer Mariendom anlässlich des Seminaristentages 2022 ermutigt Diözesanbischof Manfred Scheuer die österreichischen Priesterseminaristen.
Die Seminaristen des Priesterseminars Salzburg
Ab 12 Uhr Mittag fanden wir uns wieder im Garten (Innenhof) des Priesterseminars ein, wo wir im Rahmen einer "Grillerei" kulinarisch wunderbar umsorgt wurden. Der anschließende gesellige Austausch endete gegen 15 Uhr. Wir blicken auf einen interessanten und entspannten Seminaristentag 2022 zurück.
Text und Fotos: Stefan Scheichl
Der Linzer Bischof bei dem Seminaristentag 2022: Die radikal veränderte Gesellschaft stellt das Priesteramt immer mehr infrage, bietet aber auch die Chance, das Evangelium neu zu lernen.
Priestern ist in besonderer Weise der Dienst der Versöhnung und des Friedens anvertraut. Gleichzeitig seien sie beauftragt, "Einheit immer neu zu ermöglichen, und zwar in und durch die Zeit": Das hat Bischof Manfred Scheuer in seiner Predigt bei der Seminaristenwallfahrt im Linzer Mariendom betont. Zu dieser waren am Wochenende rund 70 Priesterseminaristen sowie die Hausleitungen der Seminare aus ganz Österreich zusammengekommen.
Immer häufiger werde der sakramentale priesterliche Dienst von Menschen aus der Mitte der Gemeinden und sogar von Priestern selbst "radikal infrage gestellt", gab Scheuer zu bedenken. "Wozu sind wir noch gut? Braucht man uns noch?", diese Fragen stellten sich ob der enormen Veränderungen in der Gesellschaft und auch angesichts des Strukturwandels in der Kirche immer häufiger. Das könne man auch als Chance sehen, "uns von Neuem aus dem Evangelium zu erneuern. Da haben wir teilweise ganz von vorn zu beginnen", befand der Linzer Bischof.
Das bedeute freilich nicht, "die letzten bald 2000 Jahre hinter uns zu lassen", unterstrich Scheuer, "aber es bedeutet, das Evangelium heute neu zu lernen, mit jenen Menschen, mit denen wir auf dem Weg sein werden". Dieses Neuerlernen bedeute letztlich "aber immer sowohl Umkehr und Erneuerung als auch Begeisterung und Mut zum Aufbruch".
Fatal wäre es, den christlichen Glauben "auf bloße moralische Gesetze zu reduzieren", denn das Wort des Lebens und der Liebe könne man nicht selbst "aus dem eigenen Bauch, aus der eigenen Befindlichkeit oder Betroffenheit hervorzaubern", so der Bischof weiter. Ebenso verheerend wäre aber eine doktrinäre Verengung des Glaubens, denn dann wäre dieser "nur noch die Zustimmung zu Sätzen".
Letztlich sei die Sendung zur Stellvertretung Christi ein "Dienst an der Welt und den Menschen mit all ihren Sorgen und Nöten", erklärte Scheuer. Diese Aufgabe benötige eine Haltung der Offenheit, die davor schütze, "dass wir uns in eine Enklave zurückziehen", denn: "Wenn wir nur noch das Gleiche reproduzieren oder unsere kirchliche Heimat verteidigen wollen, würden wir den Untergang verwalten, nicht aber zukunftsfähig sein", so der Linzer Bischof an die Seminaristen.
Im Studienjahr 2021/22 absolvierten in Österreich 138 Studierende die Ausbildung in den Priesterseminaren. Das geht aus einer jährlichen Statistik des Canisiuswerks, das für die Priesterausbildung bzw. die Berufungspastoral zuständig ist, hervor. Demnach haben 28 davon ihre Ausbildung soeben neu begonnen bzw. sind in eines der österreichischen Priesterseminare eingetreten.
Quelle: kathpress