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Aus der Erzdiözese Salzburg

Prälat Johannes Neuhardt

 

Prälat Johannes Nepomuk Neuhardt erhielt die Gedenkmedaille in Silber zum 1050. Jahrestag der Gründung des Prager Bistums für besondere Verdienste um das Erzbistum Prag. Erzbischof Franz Lackner überreichte in der Wohnung des betagten Geistlichen die Medaille im Namen des Prager Erzbischofs Jan Graubner. Ebenso anwesend war Weihbischof Hansjörg Hofer, der sich mit dem Geehrten freut.

 

 

Unterstützer des Erzbistums Prag und des legendären Kardinals František Tomášek

„Als Zeichen großer Dankbarkeit für seine unermüdliche und konkrete Unterstützung des Prager Erzbistums und der Erzdiözese in den schwierigen Zeiten des totalitären Regimes“, so heißt es in der Begründung vonseiten der Erzdiözese Prag. In seiner Würdigung betont Erzbischof Graubner, dass „Neuhardt Kardinal František Tomášek während der kommunistischen Herrschaft in Tschechien geholfen hat, Kontakt mit dem Ausland zu halten“.

 

Die Beziehung zu dem ehemaligen tschechoslowakischen Kardinal, der offen Widerstand gegen das kommunistische Regime geleistet hatte, war für Neuhardt ein Höhepunkt seiner politischen Kontakte zu Prag. Große Verdienste erwarb sich Tomášek auch um die Heiligsprechung der hl. Agnes von Böhmen, die am 12. November 1989 erfolgte. Neuhardt setzte im Jahr 1979 alle diplomatischen Hebel in Bewegung, damit Kardinal Tomášek zu einer Ausstellung über den Prager Heiligen Johannes von Nepomuk im Salzburger Dommuseum reisen konnte.

 

Eine Intervention von Neuhardt am selben Tag bei dem damaligen Bundespräsidenten Rudolf Kirchschläger ermöglichte die Ausreise. Außerdem vertiefte Neuhardt die Zusammenarbeit zwischen Salzburg und Prag vor allem in Bezug auf Kunstgeschichte und Museumsorganisation. Für die Prager Kathedrale besorgte der Salzburger Geistliche Reliquien der heiligen Agnes von Böhmen vom spanischen König, weil das Grab der Heiligen in den Hussitenkriegen vernichtet worden war.

 

 

Ein reiches Leben als Priester, Kunstliebhaber und Kirchenmann

Neuhardt wurde am 22. September 1930 in Salzburg geboren. Nach dem Studium der Theologie empfing er am 12. Juli 1953 in Salzburg die Priesterweihe mit einer Ausnahmeregelung des Papstes, weil er dafür noch 14 Monate zu jung war. Anschließend wirkte er als Kooperator (Mitarbeiter) in Bischofshofen, Kufstein-St. Vitus, Kitzbühel und als Subregens im Salzburger Priesterseminar. Es folgte ein Zweitstudium der Kunstgeschichte und der Klassischen Archäologie an der Universität Innsbruck (Hauptfach Kunstgeschichte, Nebenfach Klassische Archäologie), welches Neuhardt 1960 mit der Promotion abschloss. Im Anschluss wurde er Diözesankonservator der Erzdiözese Salzburg. Seit 1978 war er Mitglied im Metropolitan- und Domkapitel, dem er von 1992 bis 2005 als Dechant vorstand. Im Jahr 1974 gründete er das Dommuseum, dessen Direktor er bis 1994 war. Sein Anliegen war die Erhaltung und Sicherung der Kunstschätze in den Pfarren der Erzdiözese. Weitere Museumsgründungen folgten: das Stiftsmuseum Mattsee, das Augustinermuseum in Rattenberg und die Schatzkammer im Wallfahrtsmuseum Maria Kirchental.

 

Johannes Neuhardt war in verschiedenen Funktionen an der Salzburger Kurie tätig. Er war Zeremoniär des Erzbischofs, geistlicher Assistent der Katholischen Männer- und Frauenbewegung und gehörte viele Jahre dem Konsistorium der Erzdiözese Salzburg an. Besondere Verdienste erwarb er sich um den Auf- und Ausbau der Telefonseelsorge, deren geistlicher Leiter er viele Jahre war. Außerdem arbeitete er in den Diözesankommissionen für Kunst- und Denkmalpflege sowie dem Liturgischen Dienst und in der Medienkommission mit. Weiters gründete Neuhardt den Kardinal-König-Kunstfonds.

 

Der anerkannte Kunstfachmann hat zahlreiche Publikationen zu Detailthemen der Kunstgeschichte und übergreifenden Problemen von Theologie und Kunst verfasst.

Begegnungen mit Künstlern und Schriftstellern gehörten zu seinem Alltag. Das bezeugt seine Beziehung mit Literaturnobelpreisträger Peter Handke. Mehr als vier Jahrzehnte spielte Neuhardt gemeinsam mit Peter Handke, Hans Widrich und Peter Mittermayr Tarock. Peter Handke beschreibt in „Der Chinese des Schmerzes“ diese Tarockrunde. Ein Protagonist aus der beschriebenen Gruppe, „der Priester“, ist Prälat Johannes Neuhardt.

 

Für seine Verdienste wurde Neuhardt vielfach ausgezeichnet. Unter anderem 1997 mit dem „Bürgerbrief der Stadt Salzburg“. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn zum Apostolischen Protonotar. Er ist Träger des österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst erster Klasse.

 


 

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