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Apr.
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Mai.
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Aus der Diözese Graz-Seckau

BeRUFungen auf der Spur | VI.

 

Was hat Sie auf ihrem Weg, Ihre Berufung zu erkennen, besonders geprägt?
Eine ganz selbstverständlich gläubige Sicht von Bezugspersonen! Mit unter anderem folgenden Inhalten: Du bist unbedingt geliebt, und Gott heißt Ich-Bin-Da, ist nicht nur zugrunde liegendes Prinzip, sondern sich hingebende Liebe in drei Personen. Natur bedeutet Schöpfung, Liebe trägt alles, Barmherzigkeit ist größer als Gerechtigkeit, Mensch bedeutet MitschöpferIn sein, und Gottes Anruf befreit zur Ver-antwort-ung. Geistes- und Naturwissenschaften sind zwei Zugänge zur Erforschung von Wirklichkeit, aber niemals ein solcher Gegensatz, dass man das jeweils andere abwerten müsste. Glauben heißt: viel wissen und noch mehr hoffen. Formeln und Poesie sind wichtig, Berichte tradieren Fakten, und Mythen erzählen von dem, was niemals war und immer ist. Kunst und Religion sind Lebensmittel für den Menschen. Das lebenslange Gottsuchen und Mit-Gott-Leben macht absolut Sinn.
In solch einem Beziehungs- und Deutungsraum aufgewachsen, gehört die Frage nach Gott zum Alltag. Und doch gab es Unterschiede: Phasen, in denen diese Frage existenzieller und drängender wurde und die Gottesbeziehung inniger und reflektierter. WegbegleiterInnen in der Familie und im FreundInnenkreis, im Lehr-, Priester- und TherapeutInnenberuf forderten mich heraus und halfen mir, immer wieder Antworten zu finden und nächste Schritte zu tun. Sinn- und Entscheidungskrisen säumten meinen Weg ebenso wie Abschnitte fraglosen Glücks.

 

Was empfehlen Sie Menschen, die auf der Suche sind?
Wach, dankbar und froh sein! Mutig die Herausforderungen des Lebens annehmen und dem eigenen Gewissen folgen. Sich selbst (besser) kennen lernen, für Wandlung offen bleiben und: den Verheißungen trauen.

 

Was stärkt Sie, und wo sind Sie besonders herausgefordert, Ihre Berufung im Alltag zu leben?
Was mich stärkt: Mich verbinden. Liebe spüren. Brot und Rosen teilen. Gemeinsam mit Menschengeschwistern über den Horizont hinaustasten. Geborgenheit erleben. Stille erfahren.
Hoch-Zeiten und Tiefs, gerade und verschlungene Wege, Licht und Schatten, Klarheit und Verwirrung, Zufriedenheit und Hader, Glauben und Zweifel, Alltag und Fest wechseln einander beständig ab. Vielleicht ist es ja gar nicht so wichtig, was das Leben bringt. Aber unbedingt entscheidend, wie ich es annehme und mit dem umgehe, was ich Geschenk oder Zumutung nenne. Im Namen, im Licht und Dunkel, in der Liebe Gottes leben. Selbstverständlich. Tag für Tag. Wäre das auch etwas für dich?

 


 

Mag.a Birgit Diestler ist Krankenhaus-Seelsorgerin und Integrative Gestalttherapeutin in Ausbildung unter Supervision.

 


Dieser Artikel stammt von Mag.a Birgit Diestler und ist im Sonntagsblatt für Steiermark vom 16. Mai 2023 erschienen.


 

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