Canisiuswerk vor Ort
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Dieses biblische Wort ist vielen vertraut, ein Bild aus dem alltäglichen Leben: Salz und Licht. Beides ist lebensnotwendig, nicht nur eine Zutat zum Leben. Ohne Licht gibt es kein Leben, verkommen Schöpfung und Mensch.
Das Salz macht schmackhaft, es macht das Leben genießbar. Auch das Salz ist lebenswichtig, für ganze Generationen hat es sogar eine große Lebenskultur begründet. Wo Salz geschürft wurde, haben die Menschen aufgelebt. Zu viel an Salz tut nicht gut, schmeckt nicht, ist sogar ungesund. Das gilt auch für das Licht: Es leuchtet und orientiert, aber es kann auch blenden und täuschen. Nicht alles, was flackert, ist Licht. Der Glanz der Reklame hat etwas Verführerisches in sich.
Diese Doppeldeutigkeit könnte man weiterschreiben mit all den Widersprüchlichkeiten des Lebens. Und sie trifft auch die Kirche, ihr Tun, ihre Verhaltensmuster durch die Zeiten. Sie trifft mich, den Priester, den Ordensmann, die Ordensfrau, die verschiedenen Dienste in der Kirche, letztlich alle Getauften. Das ist Berufung: Wir hinken nach und stolpern, wir stehen immer vor dem Anfang, und doch mutet er uns diese Berufung zu.
Ob Gott uns überfordert? Ich vermute es. Banalitäten, Gleichgültigkeiten, Zwänge – das sind für ihn Fremdwörter. Gottes Spur in dieser Welt ist wie Salz und Licht, stärker als Dunkel und Verzweiflung und schmackhafter und würziger als alles, was sich die Menschen von Gott denken. Gott ist nicht kompliziert, wohl aber verborgen, er kann sogar tief verborgen sein, jedenfalls, er ist einfach. In Jesus von Nazareth bleibt er der leidenschaftliche Gott.
Gebet
Gib mir Hände,
die empfangen, nehmen und geben,
die beten und ringen,
die schöpferisch und zärtlich
Leben hüten, stiften und retten.
Gib mir Hände,
die ringen um Brot, den Becher füllen,
die das Große und das Wenige achten,
die sich falten, bitten und beten.
Gib mir Hände,
die Tränen trocknen und Trauer stillen,
die dienen und demütig der anderen Füße waschen,
die Zärtlichkeit schenken und erfinderisch sind.
Hände haben es mit Gott zu tun.
Seine Hände sind das schlagende Herz unseres Lebens.
Pater Karl Schauer OSB